Florianopolis & Blumenau – Die Einwanderer Idylle

Der Süden setzt sich aus den drei Bundesstaaten Paraná, Rio Grande do Sul und Santa Catarina zusammen. Dies ist die kleinste, aber was die Lebensqualität der Menschen betrifft, auch die feinste Region Brasiliens.

Nach Curitiba und Florianopolis sind viel europäische Einwanderer gekommen.

Klima und Natur

Die meisten europäischen Einwanderer haben sich hier im Süden niedergelassen. Durch die imposante Natur und dem gemässigten Klima gibt es hier den besten Lebensstandard Brasiliens. Jedoch ist dies beim International Tourismus noch fast unbekannt. Die mittlere Jahrestemperatur bewegt sich um die 18 Grad C. Aber dieser Wert der Durchschnittstemperatur ergibt sich durch vier sehr ausgeprägten Jahreszeiten. Zwischen Juni bis August – im Winter Brasiliens – gibt auf den Höhen von Santa Catarina die tiefsten Temperaturen Brasiliens. Bei tageweisen Minusgraden kann es auch schon mal Schnee geben.

Auf den weitläufigen fruchtbaren Weiden grast Brasiliens schmackhaftestes Rindfleisch. An den sonnigen Berghängen wächst Brasiliens bester Wein. Dagegen haben die herrlichen Strände ihren eigenen Stil, weniger Strand und unruhigeres Meer.

Die Region wird vom hydrografischen Netz des Rio Paraná bewässert. Dieses besitzt ein enormes hydroelektrisches Potential, welches besonders vom gigantischen Wasserkraftwerk Itaipu genutzt wird. Bei Foz do Iguassu finden sich dann auch noch die weltberühmten Wasserfälle Cataratas.

Die Einwohner im Süden

Das auffälligste dieser Region sind wahrscheinlich ihre Menschen. Überall begegnet man sie mit ihren vorwiegend blauen Augen und ihren blonden Haaren. Gegen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts sind ein Grossteil der europäischen Einwanderer von den Azoren Inseln in den Brasilianischen Süden gekommen. Die anmutende idyllische Hügellandschaft, sowie die zahllosen Bergkämme mit traumhaften Panorama Landschaften erinnern stark an die europäischen Alpenregionen.

Diese Emigranten haben meist zusammen Kolonien gegründet. So konnten sie auch ihre angestammtes Kulturgut und Traditionen über Generationen bewahren. Im Norden von Paraná etablierten sich, etwas später, auch japanische Emigranten.

Industrie und Wirtschaft

Der Süden ist die zweitgrösste Industrie-Region Brasiliens, mit Industrie-Parks im Stadtgebiet von Porto Alegre und in Curitiba. Hauptsächlich werden Lebensmittel, Gefrierfleisch, Textilien, Holzartikel, Schuhe, Metallartikel und Wein hergestellt. Auch die kommerzielle Landwirtschaft ist gut entwickelt. Dessen bedeutendsten Produkte sind Weizen, Soja, Reis, Mais, Bohnen und Tabak. Die Viehwirtschaft bekommt ihre bedeutendsten Impulse von den „Pampas Gaúchos“, dem extremen Süden, mit Herden, deren Rassen aus Europa stammen. Nachfahren von italienischen Emigranten produzieren in den Bergen exzellente Weine.

Und der Tourismus?

Da es viele komplett verschiedene Attraktionen im Süden gibt, ist wahrscheinlich der Süden im Ausland touristisch noch relativ unbekannt. Einerseits hat die Region diverse atemberaubend schöne Landschaften zu bieten. International bekannt sind einzig nur die Iguazu-Wasserfälle. Zum Beispiel eines aufregendsten Eisenbahnstrecke der Welt ist eine Zugfahrt von Curitiba nach Paranagua. Oder haben sie gewusst, dass das grösste Oktoberfest ausserhalb Deutschlands in Blumenau im Bundestaat Santa Catarina stattfindet? Ebenfalls in Santa Catarina auf der Insel bei Florianopolis findet man die schönsten Strände des Südens. Erstens lädt auf der einen Seite  das warme und ruhige Wasser zum Baden ein. Und zweitens kommen weltweit Surfer auf der dem Meer zugewandten Seite zum Wellenreiten.

Wenn sie am Pferderücken Teile des Südens erleben wollen, sind sie im Bundesstaat Rio Grande de Sul bestens aufgehoben. Dort erleben sie das abenteuerliche Land der Gaúchos. Abends bei einer Churrasco am Lagerfeuer erfahren sie die abenteuerlichsten Geschichten. Hauptsächlich von  Männern, die täglich die gewaltigen Rinderherden versorgen und beaufsichtigen. Rio Grande do Sul hat landschaftlich enorm viel zu bieten, wie den „Nationalpark Aparados da Serra“ zum Beispiel, die 210 Jahre alten Ruinen der Jesuiten-Missionen in São Miguel oder Santo Angelo – oder die romantischen Städtchen Gramado und Canela, in den Bergen nördlich der Hauptstadt. Auch hier müssen Sie auf ein paar gute Badestrände nicht verzichten – der Strand von Torres, als einer der beliebtesten dieser Region, ist zwischen Oktober und März durchaus mit den berühmten Tropenstränden Brasiliens zu vergleichen!

Herzlichen Dank zur Verfügungstellung des Bild- und Textmaterial an das Brasilienportal by sabiá brasilinfo.